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© Still National Osteopathic Museum

Geschichte der Osteopathie

 
 
Die Osteopathie ist so alt wie die Geschichte der Menschheit. Bereits bei den alten Kulturvölkern (Ägypten, Babylon, Griechenland,…) wurden manuelle Behandlungen durchgeführt. Schon Hippokrates erkannte Wirbelsäulenblockaden als Ursache vielfältiger Symptome und behandelte diese.
 

Dr. Andrew Taylor Still (1828 -1917)
 

Dr. Still belebte das uralte Wissensgut und baute es zu einer medizinischen Richtung, der Osteopathie, aus. Er war Sohn eines protestantischen Pfarrers, der auch Arzt war. Seine Tätigkeit als Missionar brachte Andrew auch viel in Kontakt mit nordamerikanischen Ureinwohnern und ihrer Medizin. Später studierte er selbst Medizin.

 

Ein entscheidendes Ereignis war die Begegnung mit einem an Durchfall erkrankten Kind. Ihm fiel dabei der Gegensatz der Temperatur von Bauch und Rücken auf: Der Bauch war kalt, der Rücken heiß, die Muskulatur hart und verspannt. Dort massierte er. Dadurch entspannten sich die inneren Organe. Der Zustand des Kindes besserte sich wesentlich. Der Zusammenhang von Segmenten der Wirbelsäule und innere Organe über viszerale (Eingeweide) Reflexe war empirisch gefunden!

 

1874 fiel Dr. Still nach vielen Studien der Anatomie und Dissektionen von Leichen auf, dass die gute Funktion eines Organs abhängig ist von allen umgebenden Strukturen und deren harmonischem Zusammenspiel. Das heißt, dass eine schlechte Beweglichkeit der knöchernen Rumpfstruktur eine Beeinträchtigung der Lungenfunktion bewirken kann. Selbst geringste funktionelle Veränderungen können Einfluss auf die austretenden Nerven und Gefäße nehmen und so zu Fernwirkungen führen.

 

Der Ursprung des Wortes Osteopathie stammt aus dem Griechischen:

 

osteon = der Knochen
pathos = das Leiden

 

Still: „Ich dachte an den Knochen als Ausgangspunkt pathologischer Symptome.“

 

1892 gründete er die American School of Osteopathy in Kirksville, Missouri.
1954 wurde in Amerika das Medizinstudium mit der Osteopathieausbildung gleichgestellt.

 

Klassische Osteopathie

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Es haben sehr viele namhafte Osteopathinnen und Osteopathen dieses Wissen und Können weiter erforscht und entwickelt. Daraus hat sich die biodynamische Osteopathie geformt, die unzertrennlich mit dem Namen James Jealous verbunden ist.

 

In Österreich gibt es seit 1991 die Wiener Schule für Osteopathie.